Die ersten Arbeiten

Tatsächlich gelang es mir weitgehend, den Benz im darauffolgenden Jahr nicht anzurühren. Ich besuchte mittlerweile so oft es ging einen monatlichen Stammtisch von Oldtimerfreunden in meiner Gegend und las die einschlägigen Zeitschriften. Irgendwann bekam ich dann einen Tipp, dass in der ehemaligen DDR gute und günstige Galvaniseure existierten und schraubte deshalb alles ab, was künftig wieder glänzen sollte. Den ganzen Kofferraum voller vergammelter Chromteile fuhr ich nach Chemnitz, wo ich ein sehr günstiges Angebot für die Aufarbeitung der Teile bekam, woraufhin ich mit der Aussage „das eilt nicht“ die Teile dort ließ. Sogar die Dellen wollte der Meister von einem ortsansässigen Spengler entfernen lassen, ich musste mich also um nichts weiter kümmern. Kurz darauf beschlossen meine Eltern, in deren Garage ich bisher schraubte, umzuziehen und ein neues Haus in 60 km Entfernung zu bauen. Dieser Umstand „zwang“ mich nun doch etwas tiefer und früher in die Restaurierung einzusteigen, als ich ursprünglich gesagt hatte. Ich wollte das Auto wenigstens in etwas handlichere Einzelteile zerlegen, denn es war abzusehen, dass ich mit meinen beschränkten finanziellen Möglichkeiten keine große gemütliche Werkstatt kriegen würde, in der ich das Auto im Ganzen unterstellen und restaurieren könnte.

Zusammen mit meinem Bruder demontierte ich Achsen, Motor, Getriebe, Auspuffanlage, Tank, Kardanwelle, Scheiben und Innenausstattung. Zusätzlich schweißten wir noch ein Gestell, das statt der Achsen am Rahmen verschraubt wurde und dank dessen die Karosserie rollfähig und um ihre Längsachse um 90 Grad drehbar war. Anschließend kratzten wir noch den Unterbodenschutz ab und verpassten dem Motor ein eigenes Gestell für den folgenden Transport der Einzelteile auf einen Bauernhof etwa zehn Kilometer von meiner Wohnung entfernt.


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