Vorwort

Es begann im zarten Alter von zwölf Jahren. Mein Bruder hatte soeben sein erstes Mofa bekommen und dieses relativ kaputte Gerät schaffte, was unsere Eltern bisher erfolglos versucht hatten. Es brachte meinen Bruder Werner und mich dazu, mit unseren ewigen Streitigkeiten aufzuhören und einvernehmlich zu schrauben, bis das Ding wieder lief. Es ist anzunehmen, dass dieses Erlebnis einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf meines Lebens nahm. Ich brach das Gymnasium nach der zehnten Klasse ab, machte eine Ausbildung zum KFZ- Mechaniker und studierte auf dem zweiten Bildungsweg Fahrzeugtechnik. Nebenher reparierte ich nach den anfänglichen Mofas und Mopeds immer verschiedenste Autos und stieg mit einem BMW 1602 und einem Mini in das Thema Restaurierung ein.

Mit achtzehn wusste ich, dass ich irgendwann selbst einen Oldtimer haben wollte. Es dauerte ein paar Jahre, in denen ich hin- und hergerissen war zwischen Opel GT, Chevy Corvette, Opel Diplomat, AC Cobra oder BMW 3.0 CS, um nur einige zu nennen. Doch eines schönen Tages sah ich in einer Hofeinfahrt ein aus heutiger Sicht grauenhaft verbasteltes 220 seb Coupe stehen und wusste plötzlich ganz genau, was ich wollte. Doch das war nicht ganz so einfach. Zum einen wusste ich, dass ich das wenige Geld, das ich hatte, dringend brauchen würde, um im bevorstehenden Studium über die Runden zu kommen, zum anderen war mir klar, dass sich ein Studium in München, der Platz -und Zeitbedarf eines Oldies und mein Wohnort in Dingolfing, 115 km entfernt von München nicht gerade ideal ergänzten.

So beantwortete ich die von Bekannten, Verwandten und nicht zuletzt von meiner damaligen Freundin gestellte Frage, was ich um Himmels Willen mit „so einem alten Auto“ wolle, mit einem wahrscheinlich nicht ganz ehrlichen: „ Ich kaufe mir das Auto nur, um es zu besitzen und wenn ich irgendwann mal Zeit und Geld habe, werde ich es restaurieren.“